Rheinhessen geniessen – das Kochduell

Rheinhessen geniessen – das Kochduell. WERBUNG Im Rahmen von „Rheinhessen geniessen“ lud Rheinhessenwein e.V. zu einer Art Kitchen Impossible auf Rhoihessich. Und ich spoiler es gleich – ich habe mit meiner Interpretation der Schwarzwurzel GEWONNEN! 

Rheinhessenwein e.V.
Das Originalgericht

Rheinhessen geniessen - das Kochduell

Drei Blogger, ein Gericht und viele Fragen

So in etwa könnte man die Ausgangslage beschreiben! Falls du Kitchen Impossible nicht kennst: man bekommt ein Gericht hingestellt, darf es probieren und in seine Einzelteile zerlegen und muss es dann in einer vorgegebenen Zeit OHNE Rezept möchglichst originalgetreu nachkochen. 

Neben mir haben Susan von Labsalliebe und Michael von Salzig süß und lecker am Herd geschwitzt!

Zweierlei von der Schwarzwurzel
Zuhause nachgekocht, in einem besseren licht

Der Ort des Geschehens

Getroffen haben wir uns im Atrium Hotel in Mainz-Finthen. Warum ausgerechnet dort? Küchenchef Carl Grünewald macht mit bei „Rheinhessen geniessen“, einer Aktion von Reinhessenwein e.V. mit. Teilnehmende Restaurants nehmen von September bis November ein regionales, saisonales Aktionsgericht auf die Karte, mit dem passenden Wein aus Rheinhessen. Ich hatte letztes Jahr Gelegenheit, es im Hyatt Regency in Mainz zu verkosten und vor eingen Jahren sogar im Rahmen einer Rheinhessentour.

Zweierlei von der Schwarzwurzel

Winterspargel oder der Spargel des armen Mannes

So wird die Schwarzwurzel genannt, hast du schon mal davon gehört? Als klar war, was wir da auf dem Teller haben werden, war ich gleichermaßen beruhigt und verunsichert. Beruhigt, weil ich mit Schwarzwurzeln schon gearbeitet habe – verunsichert, weil es mehr als 30 Jahre her ist. Damals habe ich in einem französischen Restaurant gejobbt und nach Zentnern von geschältem Spargel kamen im Herbst seine bösen Schwestern in die Küche: die Schwarzwurzeln mit ihrer dicken Schale, die beim Schälen klebte, die geschälte Wurzel, die in meiner Erinnerung umgehend schwarz und fleckig wurde – nicht gerade der Wunschkandidat bei einem Wettbewerb. Dann aber erinnerte ich mich an den wunderbaren Geschmack, der viel sanfter ist als Spargel und ich dachte, das wird schon werden!

Probiere die Schwarzwurzel unbedingt mal aus!

Schwarzwurzeln ungeschält
Ungeschälte Schwarzwurzeln

Hat man sie erstmal geschält, was mit Handschuhen wirklich kein Problem ist, kann man sie wie Spargel, aber auch wie Pastinaken oder Petersilienwurzel weiterverarbeiten: als Püree, als Rahmgemüse (SO gut!), als gebratene Beilage zu Fleisch oder Fisch, in der Suppe, im Eintopf – egal wie, sie schmecken wirklich köstlich!

Kosten, rätseln, schlafen, kochen!

Das Aktionsgericht wurde uns am Abend serviert, der Austausch darüber war aber eher problematisch – man wollte seinen Mitstreitern ja nichts verraten. Wir machten uns Notizen und versuchten, den Geschmack auf der Zunge zu konservieren – gekocht wurde nämlich erst am nächsten Tag.  

Die Schwarzwurzel kam in einem süßsauren, lauwarmen Sud. Halbierte Stangen, die ich für confiert hielt. Darüber kleine Schwarzwurzel-Würfel, das alles mit Kresse garniert. Klingt total einfach, was es auch ist, wenn man dann letztendlich erfährt, wie es gemacht wurde. Mein Weg nach Rom führte gefühlt über Helsinki, aber ich habe es hinbekommen! 

Rheinhessen Kochduell das Weinpaket

Das Original und meine Version

Carl Grünewald hat die Schwarzwurzeln geschält und mit etwas Butter und Salz im Ofen langsam gegart. Der Sud wurde kalt zusammengerührt, mit Verjus und Zucker und ganz einfach. ICH habe die Schwarzwurzeln in 3 Päckchen Butter confiert…weil viel halt viel hilft. Den Sud habe ich gekocht, nicht nur mit Zwiebeln, sondern auch mit Wurzelgemüse – ABER: er erinnerte mich so sehr an den Sud, in dem man hierzulande Saure Zipfel (Bratwürste) serviert, den Geschmack konnte ich ganz gut herzaubern, was letztendlich auch den Sieg brachte!

Der Rest war pure Fleissarbeit, die feinen Würfel, das Schälen – mit Handschuhen halb so wild – alles machbar. 

Allerdings lief die Zeit schon sehr gegen uns alle, ich verstehe jetzt, warum bei der einen oder anderen Kochshow nicht eimal abgeschmeckt wird. Am Ende hat es der Jury aber geschmeckt und ich habe ein riesiges Paket Rheinhesssenwein gewonnen! Die ersten Flaschen sind schon da und Schwarzwurzeln habe ich seitdem schon zweimal gemacht, alleine für diese Erinnerung an ein so tolles, heimisches Gemüse hat sich das Schwitzen in der Küche gelohnt!!

Rheinhessen Kochduell - die Küche
Mein Arbeitsplatz - und die Tür zum Weglaufen 🙂

Mein REZEPT

Zweierlei von der Schwarzwurzel mit Kresse

Zutaten

Für 2 Personen

  • 500 g Schwarzwurzeln. Ich würde möglichst gleich dicke Stangen wählen, dann garen sie auch gleich lange. 
  • Saft von 1 Zitrone 
  • 2 EL Butter
  • 1 kleine Schalotte
  • 200 ml Wasser
  • 1 TL Honig
  • 1 TL Zucker
  • 2-3 EL Essig
  • Salz, Pfeffer
  • Kresse 

Zubereitung

  • Die Schwarzwurzeln schälen (nimm Handschuhe) und sofort mir dem Zitronensaft mischen.
  • EINE STANGE im Zitronensaft lassen, daraus werden die Würfel!
  • In gleich lange Stücke schneiden, ich habe sie halbiert.
  • Mit 2 EL Butter und Salz entweder in Alufolie oder in Backpapier eingewickelt im Ofen garen, erst 30 Minuten bei 100° Umluft, dann weitere ca. 20 Minuten bei 170° Umluft. 
  • Sie sollen noch leicht bissfest sein.
  • In der Zwischenzeit die Schalotte schälen und in feine Würfel schneiden.
  • Das Wasser mit Essig, Zucker und Honig aufkochen, mit Salz und Pfeffer würzen und die Schalottenwürfel zugeben. 
  • Die übriggebliebene Schwarzwurzelstange in feine Würfel schneiden und in den kochenden Sud geben. Vom Herd nehmen, die kleinen Würfel garen auch so.
  • Die gebackenen Schwarzwurzeln auf den Tellern anrichten, die Butter, in der sie gegart wurden in den Sud geben.
  • Den Sud nochmal abschmecken.
  • Die Schwarzwurzeln mit dem Sud und den Zwiebel- und Schwarzwurzelwürfeln anrichten und die Kresse obendrauf geben. 
Rheinhessen geniessen - das Kochduell

Der passende Wein

Zum Gericht wurde der 2018er Erdreich-Cuvée aus Scheurebe und Gelbem Muskateller serviert. Ein biodynamischer Wein vom Weingut Bianca und Daniel Schmitt, herrlich aromatisch mit einem hauch Pfirsich. In meinem ersten Weinpaket war der Zöld (Silvaner) vom Weingut Schmitt dabei, auch wunderbar zum süßsauren Sud!

“Zöld” bedeutet “grün” in Biankas Muttersprache Ungarisch. Und die Farbe trifft den Geschmack des Weins perfekt: Zitronen, Orangenblüten, Nüsse und einen grünen Kick! Zudem lag er vier Wochen auf der Maische: ist also definitiv was für Orange-Fans!“

Holladiekochfee auf Social Media

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