Der beste Pilztopf ganz einfach aus Dreierlei Pilzen: frisch, getrocknet und TK. Wunderbare Konsistenzen, herrlich aromatisch und perfekt für die kalte Jahreszeit!
Der beste Pilztopf ganz einfach
Magst du Pilze?
Ich LIEBE Pilze! Das liegt sicher daran, dass man in Tschechien, wo ich als Kind gelebt habe, einfach gerne in den Wald geht. Im Herbst jede Woche, manchmal mehrmals. Gesammelt wurden vor allem Maronen und Steinpilze, davon gab es in der Gegend um Karlsbad mehr als genug. Ich erinnere mich an einen Nachmittag, an dem mein Vater nur mit Boxershorts zum Treffpunkt kam, die Jeans unten zugeknotet und beide Hosenbeine randvoll mit Steinpilzen! Konnte er nicht stehen lassen, ist doch klar! Meistens gab es die sofort eine Pilzpfanne mit Zwiebeln und Ei, dann natürlich allerlei Wild- oder Schmorbraten mit Pilzsoße, aber der Großteil wurde geputzt, in Scheiben geschnitten und auf Zeitungspapier getrocknet – überall im Haus, wo Platz war. So hatten wir das ganze Jahr über immer einen großen Vorrat, der zur Hälfte schon alleine in die Böhmische Kartoffelsuppe ging!
Kulajda - DER böhmische Pilztopf
Mein heutiger Pilztopf ist an die wahrscheinlich beliebteste böhmische Pilzsuppe angelegt: KULAJDA. Klassisch mit Dill und einem pochierten Ei serviert, ist sie eine meiner Lieblingssuppen, wenn es um Pilze geht. In Franken isst man Pilze gerne in Rahmsoße und mit einem Semmelknödel. Da mein Mann es auch so viel lieber mag, habe ich uns heute einen Kompromiss gekocht: Dreierlei Pilze, eine feine, sehr aromatische Rahmsoße mit Pilzfond und dazu für ihn Semmelknödel und für mich Pellkartoffeln. Ich mag es einfach so sehr, sie in die Pilzsoße zu zerdrücken….
Dreierlei Pilze: frisch, getrocknet und TK
Für meinen Pilztopf verwende ich nicht nur frische Pilze, sondern auch getrocknete Steinpilze und eine Waldpilzmischung aus dem Tiefkühlfach. Frische Pilze, weil sie nach dem Anbraten schön knackig sind, den TK Waldpilzmix, weil diese Stücke meistens größer und saftig sind und die getrockneten Steinpilze, weil sie zusammen mit dem Enweichwasser einfach das beste Aroma und den meisten Geschmack haben!
Bei Pilzen bin ich extrem vorsichtig
Was vielleicht absurd ist, aber wahr: obwohl ich als Kind so viel im Wald war, habe ich keine Ahnung von Pilzen und gehe auch nicht „in die Pilze“, wie man es hier nennt. Dank der alljährlichen Lieferung getrockneter Steinpilze aus meiner alten Heimat hatte ich auch keine Not – und wollte ich mal was für’s Risotto, habe ich mich auf dem Markt versorgt.
Ich würde auch NIEMALS einer App trauen, wie man sie jetzt andauernd angepriesen bekommt, im Praxistest fallen die meisten durch und ich möchte es auf gar keinen Fall drauf ankommen lassen. Deshalb kommen in meinen Pilztopf auch einfach frische braune Champignons aus dem Supermarkt…
„Im Prinzip kann man ja alle Pilze gut essen, manche eben nur eimal…“
REZEPT
Der beste Pilztopf ganz einfach
Zutaten
Für 4 Personen als Hauptgericht
- 300 g braune Champignons
- 300 g gemischte TK Waldpilze (in jedem Supermarkt in der Kühltheke beim Gemüse)
- 20 g getrocknete Steinpilze
- 250 ml Wasser
- 200 g Schalotten oder Zwiebeln
- 2 Knoblauchzehen
- 1 EL Butter
- 1 EL Mehl
- 400 ml Waldpilzfond (der macht alles noch intensiver, du kannst aber auch eine kräftige Gemüse- oder Fleischbrühe nehmen)
- 1/2 TL getrockneter Majoran
- 200 ml Sahne
- Salz, Pfeffer aus der Mühle
- 1-2 TL Sojasoße oder mehr, je nach Geschmack (mag ich in Soßen und Schmorgerichten inzwischen lieber als Salz, gibt noch mehr Geschmack)
Getrocknete Steinpilze richtig einweichen
Die getrockneten Steinpilze unter fließendem Wasser richtig gründlich ausspülen, dann leicht ausdrücken, in eine Schüssel geben und mit 250 ml kochendem Wasser übergießen. 30 Minuten quellen lassen. Das Einweichwasser N I C H T wegschütten, es kommt mit in den Pilztopf!
Der beste Pilztopf ganz einfach
Zubereitung
- Für den besten Pilztopf ganz einfach zuerst die Steinpilze wie oben beschrieben einweichen.
- Die frischen Pilze putzen und in mundgerechte Stücke schneiden.
- Die Schalotten abziehen und fein würfeln, den Knoblauch abziehen (ich lasse die Knoblauchzehen ganz und hole sie nach dem Kochen aus der Soße. Falls du es knoblauchiger magst, dann schneide sie fein und brate sie mit den Zwiebeln mit an).
- In einer Pfanne das Öl erhitzen und die frischen Pilze darin scharf anbraten, herausnehmen und zur Seite stellen.
- In der gleichen Pfanne die Zwiebeln und den Knoblauch leicht golden anbraten, herausnehmen und auch zur Seite stellen.
- Dann einen TL Öl zugeben, die gefrorenen Pilze in die Pfanne geben und so lange braten, bis die austretende Flüssigkeit verkocht ist. Dann herausnehmen und auch zur Seite stellen.
- Mehlschwitze: Die Pfanne auswischen und die Butter darin aufschäumen lassen. Das Mehl zugeben und mit einem Schneebesen so lange rühren, bis alles aufschäumt und gut verbunden ist. Nach und nach den Waldpilzfond einrühren.
- Die Sahne dazugeben.
- Die Zwiebeln mit dem Knoblauch, die gebratenen TK Pilze und die eingeweichten Steinpilze MIT dem Einweichwasser dazugeben.
- Den Majoran dazugeben und alles mit Salz und Pfeffer würzen.
- Ca. 20 Minuten einköcheln lassen.
- Zum Schluss die gebratenen Champignons dazugeben und alles nochmal gut abschmecken – wie gesagt, ich mag es mit einem Hauch Sojasoße sehr!
Weniger einkochen und schnell binden
Du kannst die Soße auch mit Stärke binden: einfach 1 EL Stärke in 50 ml Wasser auflösen und in die kochende Soße einrühren.
Tipps zum Verfeinern und Servieren
- Ich gebe gerne einen Löffel Quittengelee, Preiselbeeren oder Hiffenmark dazu, mag den Geschmack einfach sehr!
- Zum Pilztopf passen Semmelknödel, aber auch normale Kartoffelklöße oder (Pell-) Kartoffeln.
- Mit gehacktem Dill statt Majoran und einem pochierten Ei hast du die Kulajda Version!
- Die Soße passt hervorragend zum Steak, aber auch zu geröstetem winterlichen Gemüse.
- Mit etwas mehr Fond oder Brühe hast du eine herrliche Pilzsuppe, die du mit einem Klecks Schmand und frischer Petersilie anrichten kannst.
Guten Appetit!! Deine Petra ❤️
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