Obwohl ich mich als einen absolut positiven, lustigen und dem Leben 100% zugewandten Menschen bezeichnen würde, gibt es Momente, da macht sich Wehmut breit. Ganz leise schleicht sich ein Gefühl der Trauer ins Herz, obwohl man gerade noch gar nicht traurig war…es macht sich breit und möchte eine Weile bleiben. Und weil man ja eigentlich gar nicht traurig ist, kann man dieses Gefühl gerne einen Augenblick auskosten!
Gerade jetzt – die Tage werden dunkler, die Natur hat ihr buntes Kleid mit dem Gewand der Vergänglichkeit getauscht, bevor der Frühling die Welt wieder zum Leuchten bringt, deutet alles auf die Stille.
Gerade bei uns auf dem Land. Eine trostlose Stille manchmal, die Bäume, die eben noch im prächtigen Herbstlaub in den Sonne gefunkelt haben, stehen nun nackt da, dunkle Gestalten in einer düsteren Umgebung. Die Sonne lässt sich bitten. Statt dessen modriger Geruch von Allem, was gerade noch war und nicht mehr ist.
Mir kommt immer das Gedicht von Rainer Maria Rilke in den Sinn. Gerade die letzte Strophe – Melancholie pur……
Herbsttag
Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren lass die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten, voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin, und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.
Melancholie kann sich auch in größtem Sonnenschein ihren Weg suchen, aber die dunkle Jahreszeit zieht sie oft förmlich an, diese seltsame Traurigkeit, das Wehmütige, Hand in Hand mit Bedauern vielleicht, mit Verlust und Erinnerungen an Vergangenes, an Menschen, die nicht mehr in unserem Leben sind, an vertane Chancen, Momente des Glücks, die niemals wiederkehren. Das schmerzende Bewusstsein der eigenen Vergänglichkeit, der Vergänglichkeit des Augenblicks, den wir doch so gerne festhalten würden.
Anders als im Sommer, der einem kaum den Raum gibt, sich der süßen Trauer hinzugeben, ist die kalte Jahreszeit geradezu perfekt, kann man sich doch mit der weichsten Decke in den Lieblingssessel zurückziehen und im Kerzenschein Erinnerungen nachgehen. Ich denke sehr oft an meine Kindheit, an all die Stunden, die ich mit meinen Cousins in Omas großem Ehebett verbracht habe, wo sie uns unermüdlich und stundenlang vorlas. An ihren duftenden Heidelbeerkuchen. An die große Familie damals. Aber auch an meine Kinder, die so schnell erwachsen wurden. So gerne hätte ich das Rad der Zeit ein wenig gebremst. Man kann natürlich in einer solchen Stimmung auch ganz ohne eigene Erinnerungen schwelgen, etwas sehr sehr Trauriges lesen, das mache ich auch gerne. Da kann es schon passieren, dass ich alles um mich herum vergesse und in einem Schleier aus Melancholie versinke…nur kurz, bis das Leben bunt und laut weitergeht….
Und gerade ist mir etwas sehr Skurriles passiert. Dazu muss man wissen, ich sammle das ganze Jahr Buchempfehlungen, reiße sie aus Zeitschriften aus, fotografiere sie ab, schreibe kleine Zettel…. auf einem solchen Zettel stand: „Der Geschmack verlorenen Glücks – Melancholie, eine Ode an das Leben“, herausgegeben von Dr. Maria Zaffarana. Für den Winter, natürlich. Und wer „läuft“ mir bei Facebook in der Gruppe „Seelenfutter“ über den Weg? Maria! Natürlich habe ich gleich berichtet, dass ihr Buch in meiner Wunsch-Zettel-Ecke liegt und sie war so nett, es mir zu schicken – und gleich noch ein zweites signiertes Exemplar zum Verlosen an Euch!
13 wunderbar traurige Geschichten über die Vergänglichkeit, über den Tod und das Leben. Und natürlich über Liebe. Genau richtig für einen Augenblick für sich, einen Moment der Ruhe.
Und so könnt Ihr gewinnen! Beantwortet mir die folgenden zwei Fragen: Was verbindet ihr mit Melancholie? Gibt es bestimmtes „Seelenfutter“ für euch, das wunderbar dazu passt? Schreibt mir hier, oder auf Facebook („Low Carb Rezepte – keepin‘ it simple„).
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Mitmachen dürfen alle, die eine Adresse in Deutschland für die Zusendung angeben können!
Und ich lese jetzt die letzte Geschichte…mit meinem heutigen adventlichen Seelenfutter – einem wunderbar saftigen Stollen-Muffin mit Spekulatius-Topping. Ganz in Gold…es ist ja der 1.Advent!
Das Rezept für die Stollen-Muffins mit Spekulatius-Topping findet Ihr hier!
Marias Seelenfutter ist übrigens SUSHI!
ISBN 97815024677775 oder aus der Kindle Edition
Noch mehr von Maria auf ihrer Homepage! www.mariazaffarana.de
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Comments 4
Ein wunderbares Rilke Gedicht. Und das Buch klingt sehr interessant. Melancholie oder wie ich es gerne nenne Gedanken und Zeitmomente überfallen mich allerdings nicht unbedingt überwiegend im Winter( wobei ich eher sagen würde das ich diese Momente bewusst annehme).Sondern immer wieder in kleinen Stillen Augenblicken des Alltags und ich genieße diese Momente sehr. Im Herbst bei einem schönen Sonnenblätterspaziergang mit Hund kann ich mich ganz meinen Gedanken und süßen und weniger süßen Erinnerung hingeben genauso wie bei einem kurzen Sommermoment auf einer Bank am See. Der Winter und die Glitzer wunsch Zeit hat für mich aber auch eher diesen Kuschel und Kaminfeuer Charakter ,wobei ich fürs Kaminfeuer noch zu den Elteren gehen müsste. An dem ich eher freudig und voller Glücks und Harmonie Denken auf die kommende Wunderzeit warte. Und mit einem warmen Kakao und einem guten Buch sitzen kann und Träume steigen lasse.
Mein Seelenfutter ist mein Bewusstsein das ich wirklich glücklich und zufrieden mit meinem Leben und meinen Lieben bin. Das ich sein kann wie ich bin und für jedes noch so kleine Glück wirklich dankbar bin.Und genau solche bewusst melancholische Momente genießen kann und mich auf diese einlassen darf.
Grüßle Mummel
Author
Liebe Mummel, Du wurdest gelost! Marias Buch und eine kleine Überraschung von mir machen sich auf den Weg zu Dir, sobald ich Deine Adresse habe! Glückwunsch! Petra
Ja, was verbinde ich mit Melancholie? Erinnerungen schaffen es häufig, mich melancholisch zu stimmen… ich glaube, mit der Außeneinwirkung hat das bei mir nicht so viel zu tun. Es gibt diese „angenehme Melancholie“, das schwelgen in schönen Erinnerungen, so wie du es beschreibst, aber auch diese Art von Melancholie, bei der man aufpassen muss, dass man nicht in depressive Gefühle abdriftet.
Mein Seelenheilfutter für alle Lebensschräglagen ist auf jeden Fall wirklich und wahrhaftig die gute, alte Hühnersuppe. Das ist magisch. Ich kann es nicht erklären. Aber sie hilft bei körperlichen Wehwehchen genau so gut wie bei seelischen!
Ich wünsche dir einen schönen ersten Advent!
Lieben Gruß
Gabi
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