Werbung Komm mit mir und den Bayerischen Bio-Erlebnistagen auf den Öko-Geflügelhof Winkelmann bei Schnaittach. Wir werfen einen Blick hinter die Kulissen der ökologischen Landwirtschaft in Bayern! Die Bayerischen Bio-Erlebnistage gehen noch bis zum 8. Oktober, alle Termine und Veranstaltungen findest du hier:
Die Bio-Erlebnistage sind eine Veranstaltungsreihe der Landesverteidigung für den ökologischen Landbau in Bayern e.V. (LVÖ) mit Unterstützung des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (STMELF). Die LVÖ ist Dachverband der in Bayern aktiven Bio-Verbände Bioland, Naturland, Biokreis und Demeter.
Bayerische Bio-Erlebnistage
Ökologische Landwirtschaft zum Anfassen
Letzten Sonntag hab ich mit rund 50 BesucherInnen bei strahlendstem Sonnenschein einen spannenden Nachmittag auf dem Öko-Geflügelhof Winkelmann in Götzelsberg unweit von Schnaittach verbracht. Neben einer Oldtimer-Traktorfahrt, an der groß und klein Spaß hatten, durften wir Eier sortieren und vor Ort vieles über die Haltung und Fütterung der Demeter-Hühner erfahren. Nach einem Besuch auf der Hühnerwiese und bei den Rindern auf der Weide und im Stall wartete eine leckere Brotzeit auf uns, mit Eiern, Rohkost und Schmankerln wir Gockelwurst, Rindersalami und sogar Bio-Eis. Es hat uns allen sehr gut gefallen, wir haben richtig viel gelernt und sind nächstes Jahr wieder dabei!
Was genau sind die Bio-Erlebnistage?
Dieses Jahr finden bereits die 23. Bayerischen Bio-Erlebnistage statt! Hast du schon mal von dieser Veranstaltungsreihe gehört? Vom 1. September bis zum 8. Oktober hast du die Möglichkeit, die unterschiedlichsten Bio-Betriebe in allen sieben Regierungsbezirken Bayerns kennen zu lernen und mehr über die ökologische Landwirtschaft zu erfahren. Vom Ackerbau über Tierhaltung, Käserei und Weingut bis zur Mühle, Bäckerei und nicht zuletzt Händlern und Gastronomen – sie alle öffnen ihre Türen und Tore für Groß und Klein. Dazu kommen zahlreiche Öko-Modellregionen mit ihrem bunten Programm.
Ökologische Zusammenhänge erkennen
Der erhobene Zeigefinger macht nie wirklich Sinn, umso weniger, wenn es um die Theorie der nachhaltigen und umweltbewussten Landwirtschaft und Tierhaltung geht. Was aber IMMER überzeugt, ist das Erleben vor Ort. Dazu bieten die Bayerischen Bio-Erlebnistage die beste Gelegenheit und das für die ganze Familie! Was ist Bio überhaupt? Wie schmeckt es und wie genau sieht es auf einem Biohof aus? Aus nächster Nähe und mit vielen Mitmachaktionen, Back- und Kochkursen, Betriebsführungen und Hoffesten erlebt man bei mehr als 200 Veranstaltungen, was nachhaltige Lebensmittel-Erzeugung bedeutet, wie viel Arbeit dahinter und hinter den sonst eher schwer greifbaren Bio-Zertifizierungen steckt. Man lernt die Menschen kennen, die unsere Bio-Lebensmittel erzeugen und geht – hoffentlich – mit neuem Bewusstsein für die landwirtschaftlichen Erzeugnisse nach Hause.
Öko-Geflügelhof Winkelmann
„Unseren Bio-Tieren geht es gut, sie leben mit mehr Freiraum, gutem regionalen Futter, dazu kommen Vorteile wie mehr Stallfläche, große Auslaufflächen und Wintergärten für schlechte Wetterbedingungen. Ich würde sagen, sie sind glücklich.“ Simone Winkelmann
Was mich ganz besonders freut, ist die Einladung auf den Öko-Geflügelhof Winkelmann in Götzlesberg bei Schnaittach. Warum? Weil ich gerade eben zur Landkreisbotschafterin ernannt wurde und zukünftig in unserer Region aktiv Erzeuger und Gastronomie vorstellen möchte! Mit dem Staatsministerium arbeite ich bereits zusammen, vor kurzem schon zum dritten Mal in der Jury der Bayerischen Käseschätze, aber auch mit Rezepten und Videos.
Bei den Winkelmanns geht es nicht nur um Hühner, wie der Name vermuten ließe. Auf dem Hof leben neben den Hennen und ihren Brüdern auch 30 Demeter-Rinder. Am 16. und 17. September gab es die Gelegenheit, den Demeter-Betrieb im Rahmen einer Hofführung kennen zu lernen und die Bio-Welt der Hühner und Rinder zu erleben. Und natürlich auch zu verkosten, denn Familie Winkelmann vermarktet seit 2021 ihre Produkte direkt ab Hof. In der Eierbox, einem Verkaushäuschen an der Hofeinfahrt in Götzlesberg, bekommt man frische Eier, Nudeln, Eierlikör, Gockelwaren, Rinderfleisch, Suppenhühner und sogar Eis! Das kann man sich gleich nebenan auf dem überdachten Picknickplatz schmecken lassen!
Das Kalb bleibt bei der Mutter
Anders als in der konventionellen Landwirtschaft ist auf dem Bio-Hof Winkelmann die Mutterkuhhaltung selbstverständlich. „Die Demeter-Rinder und Mutterkühe mit ihren Kälbern leben auf der Weide und liefern uns wertvollen Dünger, um den Kreislauf der Natur zu erhalten.“ Die Tiere entscheiden selbst, wo sie sich wann aufhalten wollen. Neben bestem Bio-Futter bekommen sie vor allem die Zeit, natürlich zu wachsen. So liefern sie Fleisch von bester Qualität!
1 Herz für Gockel
Das Besondere am Öko-Geflügelhof Winkelmann sind die Gockel. Auf dem Hof, den die Familie bereits seit 1979 biologisch-dynamisch bewirtschaftet, wachsen seit 2018 auch die Brüder der Legehennen nach Demeter-Richtlinien in einem großzügigen Mobilstall mit Wintergarten und Grünauslauf heran. Sie dürfen sich, wie es sich gehört, viel bewegen und nach Herzenslust krähen und scharren. Im Alter von 4-5 Monaten liefern die gesunden und kräftigen Gockel qualitativ bestes Fleisch, welches inzwischen als echte Delikatesse gilt, auch bei vielen Gastronomen in der Region!
Woher kommen Eier und Milch?
Meine Kinder sind auf dem Land aufgewachsen, wo wir das Glück haben, viele Produkte direkt ab Hof zu bekommen. Es leben hier deutlich mehr Pferde, Kühe, Hühner, Gänse und Enten als Menschen. Ich koche leidenschaftlich gerne und da ich vieles direkt vom Bauern bekomme, ist den Kindern nie fremd gewesen, wo das Schnitzel oder das Brathähnchen herkommen. „Viele Menschen wissen heute nicht mehr, woher Milch und Eier stammen“, sagt Landwirtin Simone Winkelmann. „Umso wichtiger ist es, ihnen im Rahmen der Bio-Erlebnistage zu vermitteln, wo die Lebensmittel produziert werden und warum die ökologische Lebens- und Wirtschaftweise so wichtig ist“. Ich selbst hatte inzwischen mehrmals die Gelegenheit, die Unterschiede der konventionellen und ökologischen Tierhaltung zu vergleichen, gerade was Geflügel betrifft und kann dir nur raten, dir selbst ein Bild zu machen!
Scharren, buddeln und den Tag genießen.
Während Simone und Markus Winkelmann in ihrem Familienbetrieb täglich 1000 und 1 Aufgabe zu erledigen haben, machen die Hühner was sie wollen. Und das ist vor allem Löcher buddeln! Ich kenne das noch von unseren eigenen Hühnern damals, sie buddeln sich Kuhlen und machen es sich darin gemütlich. Neben viel Gescharre und Gepicke ist es wohl der liebste Zeitvertreib. Auf dem Demeter-Hof haben sie dazu unendlich viel Platz, neben Grasflächen gibt es auch schroffere Ecken zum Graben. Und überall schattenspendende offene Häuschen, im Sommer ein Muss. Auf 50 Hennen kommt ein Hahn. „Das funktioniert in der Gruppe gut, die Hühner haben eine eigene Hierarchie“, sagt Simone Winkelmann. Übrigens dachten wir alle, dass sich hier tatsächlich jeder der Hähne einen eigenen Harem hält, ist aber nicht so, das Motto heißt freie Liebe!
"Die hat sich aber gemausert"
Kennst du den Spruch noch? Bedeutet so viel wie „sie sieht jetzt aber wieder gut und frisch aus“ – und genau das dürfen die Hennen auf dem Öko-Hof jetzt auch, sich in Ruhe mausern, wie es früher ganz normal war. Die Hühner werden für 2-3 Wochen in die Mauser, eine Ruhephase, geschickt, vergleichbar mit dem Heilfasten. Sie bekommen ein anderes Futter, fahren den Energiestoffwechsel runter, legen keine Eier, verlieren ihre Federn und bekommen ein komplett neues Federkleid. Simone erklärt es mir so: „Man geht hier weg von der Hochleistung, der Körper regeneriert sich, die Hennen erholen sich, sind wieder wie jung und legen auch so“. So verlängert man den Lebenszyklus ganz natürlich, sorgt für mehr Tierwohl und arbeitet sogar wirtschaftlicher, denn es müssen viel seltener neue Jungtiere angeschafft werden.
Wo findet man die Produkte?
Neben der Direktvermarktung (siehe unten) liefert der Öko-Hof seine Produkte an etwa 70 Supermärkte, Biomärkte und Gastronomie in der Region aus. Mehrmals die Woche wird ausgefahren, „von Amberg bis Bamberg“ ist das Motto der kurzen Wege. Eine Idee ist ein Genussabend mit Gockelprodukten, mit einer Anleitung für die Zubereitung, ich bin gespannt und wäre sofort dabei!
Einkaufen auf dem Bio-Hof
Wie oben schon geschrieben, gibt es bei den Winkelmanns die hofeigenen Produkte und Erzeugnisse direkt ab Hof zu kaufen. In der Eierbox mit einem Picknickplatz gegenüber. Noch umweltfreundlicher wird es, wenn du die Nudeln in deinen mitgebrachten Behälter abfüllen lässt. Und da die Regionalität für die Winkelmanns eine wichtige Rolle spielt, werden die Produkte ausschließlich in der Region Nürnberg-Fürth-Erlangen, Amberg und Bamberg verkauft, um weite Transportwege zu vermeiden. Ich habe natürlich meinen Einkaufskorb dabeigehabt und einiges an Gockelprodukten wie Gockelsülze und Bolognese mitgenommen!
Mehrmals im Jahr (das nächste Mal am 13. und 14.10.) gibt es Demeter-Rindfleisch-Pakete direkt ab Hof zu kaufen. Eine tolle Gelegenheit, seine Tiefkühltruhe aufzufüllen, zu einem tollen Preis-Leistungs-Verhältnis – unbedingt vorher anrufen und vorbestellen!
Wo genau liegt der Hof?
Der Öko-Geflügelhof Winkelmann liegt in Götzlesberg 6, 91220 Schnaittach. Alle Informationen findest du HIER. Auf der Hochebene kann man auch prima Radfahren, Wandern oder einfach spazieren gehen, wunderbar für einen Ausflug.
In der Rubrik UNTERWEGS gibt es u.a. mehr zu Erzeugern zu erfahren!
