Burg Cadolzburg – Geschichte zum Anfassen {Unterwegs}

Burg Cadolzburg

Burg Cadolzburg

Burg Cadolzburg: die Hohenzollern mit allen Sinnen erleben | #HohenzollernWalk 

Premiere bei Hol(l)a die Kochfee:

Eine Einladung, die sich nicht vorrangig ums Essen und Trinken dreht! Nein, diesmal wurde es ganz herrschaftlich, denn es ging zum #HohenzollernWalk auf die Cadolzburg bei Nürnberg.

#HohenzollernWalk

Die Bayerische Schlösserverwaltung hatte zusammen mit KulturMuseumTalk von der lieben Tanja Praske und igers_nuernberg (Instagram) eingeladen – und alle kamen gerne! Presse, Blogger, Twitterer und Istagramer freuten sich gemeinsam über das EmptyMuseum, denn eingeladen wurde am Abend, nachdem die Besucher die Burg verlassen hatten.

Dass es ein ganz besonderes Erlebnis ist, in einer überschaubaren Gruppe in einer ansonsten leeren Burg den Abend zu verbringen, muss ich sicher nicht extra betonen. Dass es dabei dann doch noch kulinarisch wurde, war ein spannendes Extra und ein Ausflug in die  Vergangenheit.

Über die Cadolzburg

Cadolzburg

Obwohl es so nah an Nürnberg liegt, war ich tatsächlich noch nie in Cadolzburg! Und als wollte die Sonne den kleinen Ort besonders strahlen lassen, parkten wir bei herrlichem Wetter und machten uns auf den Weg zur Burg. Der ist wie ich finde auch schon ein Teil des Erlebnisses, denn er ist einfach traumhaft schön, immer mit der imposanten Burg im Blick.

Cadolzburg vom Parkplatz

Cadolzburg durch den Ort

Der Burggarten

Schützdend eingemauert, neben der Pferdeschwemme, liegt der kleine Burggarten. Hier versucht man sehr erfolgreich, alte Pflanzen wieder zu kultivieren. So gibt es neben Gemüse und alten Getreidesorten auch eine Vielzahl von „Färberpfanzen“, mit denen man früher Stoffe eingefärbt hat.

Cadolzburg im Burggarten

Vorsicht – frisch gestrichen!

Nach mehreren Jahren der Sanierung und Renovierung und des Wiederaufbaus nach dem großen Brand im April 1945, in den letzten Zügen des Zweiten Weltkriegs, ist die Burg nun herausgeputzt und bereit für große und kleine Besucher. Ein Erlebnis-Museum par excellence ist hier gelungen, nichts erinnert an die muffigen Geschichtsstätten von früher, wo man als Kind (und wohl mancher Erwachsener) andächtig zwischen Absperrungskordeln und Glaskästen wandelte,  mehr oder weniger gelangweilt und irgendwann müde vom Füllhorn der Informationen, die ambitionierte Mitarbeiter über einem ausschütteten.

Anfassen erwünscht!

Hier ist das neue Zeitalter definitiv angekommen – alles ist offen, alles darf angefasst werden, man darf sich in das – für unsere Verhältnisse – winzige Bett quetschen, darf an einem simulierten Fechtkampf teilnehmen, die Rüstung anziehen (die es auch in klein für Kinder gibt) – kurz gesagt, langweilig wird es hier nie!

Cadolzburg Pferd

Mit allen Sinnen erleben

1500 qm voller Überraschungen warten auf die Besucher. Da duftet es in der alten Küche, als wäre man am offenen Feuer. Das Pferd riecht nach Pferd und die Bilder, die sich in Lebensgröße unterhalten, zwinkern sich zu, fast denkt man, sie wären lebendig. 3D-Brillen gibt es, mit denen man plötzlich mittendrin ist, 17 Duftstationen verteilt in der ganzen Burg. Man hat keine Mühen und sicher auch Kosten gescheut, um hier etwas ganz Besonderes zu schaffen! So lernt man Geschichte gerne und mal anders als bei Game of Thrones…

Cadolzburg Rüstungen

Modernste Technik

Und so zieht man auch nicht, wie an vielen anderen Orten, mit einem krächzenden Audio-Guide los, oder einem Faltblatt für die Sparsamen unter uns, sondern bekommt ein Tablet, das einem je nach Station zeigt, worauf man achten muss und wie es an dieser Stelle früher aussah.

Und hier der Tagesablauf damals:

„Verstaubtes, analoges Mittelalter? Von wegen – denn wir schauen uns das Mittelalter nicht nur in Form von Exponaten in Vitrinen an, sondern tauchen dank HighTech richtig ein: Eine App verführt den User zu einer virtuellen Entdeckungstour durch die Vorburg im Mittelalter. Der Multimedia-Guide zeigt via Augmented Reality den Zustand der Burg um 1250. Kampf, Schlacht und Turnier werden spielerisch vermittelt. Via Virtual-Reality-Experience erleben die Social Walker mit Datenbrille „live“ ein spätmittelalterliches Turnier – als mitfiebernder Zuschauer oder, für die Mutigen, als Ritter mitten im Kampfgetümmel.“

Fakten

„1157 wird „Cadolzburg“ erstmals urkundlich greifbar. In der Mitte des 13. Jahrhunderts gelangte das Gebiet rund um Cadolzburg in den Besitz der Burggrafen von Nürnberg aus dem Hause Hohenzollern. Jene nannten sich im Mittelalter noch kurz Zollern. Seit das ursprünglich schwäbische Geschlecht 1191/92 vom Kaiser zu Burggrafen von Nürnberg ernannt wurde, lag ihr Herrschaftsschwerpunkt in Franken.
Nachdem es im 14. Jahrhundert zu immer stärkeren Konfrontationen mit der Bürgerschaft der Nürnberger Reichsstadt kam, verlegten die Zollern ihren Herrschaftsschwerpunkt auf die nahe gelegene Cadolzburg. Von hier aus ernannte König Sigismund Burggraf Friedrich VI. 1415 zum Kurfürsten der Mark Brandenburg. Seither zählten die Zollern zu den sieben Königswählern und hatten eine herausgehobene Stellung im Alten Reich inne, die in der Konsequenz nicht zuletzt dazu führte, dass sie 1713 zu Königen in Preußen und 1871 zu Kaisern des Deutschen Reichs aufstiegen. So kommt es, dass im späten Mittelalter eine ganze Weile lang Berlin von Cadolzburg und Ansbach aus regiert wurde.
Die Geschichte der Zollern im (vor allem späten) Mittelalter lässt sich in der Ausstellung »HerrschaftsZeiten! Erlebnis Cadolzburg« anschaulich nachvollziehen.

Cadolzburg Hohenzollern

Ausblicke und Einblicke

Neben all der Unterhaltung, dem Spaß und der Freude am Erkunden mit allen Sinnen gibt es überwältigende Ausblicke, wie die vom höchsten (öffentlich zugänglichen) Punkt. Oder die in den „Ochsenschlot“ in der alten Küche! Aus den Fenstern sowieso…

Termine, Termine!

So viele Mühen und ein so großartiges Ambiente müssen genutzt werden und so gibt es auf der Cadolzburg neben den täglichen Führungen durch die Ausstellung „HerrschaftsZeiten! Erlebnis Cadolzburg“ auch Konzerte, Workshops uns Theaterstücke und ein spezielles Programm für Kinder.

Kulinarisches aus dem Mittelalter

Für alle Interessierten gibt es Workshops und Kochkurse! Und ein wenig schnuppern durften wir bereits – nach dem großen Rundgang gab es ein Buffet mit allerlei Soßen und Tunken, mit Schmalzkrapfen und einem Brot, dass an die Füllung erinnerte, die es bei meiner Oma in der Gans gab: altes Brot, Petersilie, Eier, Gewürze, Speck und fertig war die Mahlzeit. Etwas ungewohnt war der Knuspersnack, den man damals liebte: Gebrannter Kümmelzucker!

Auf zur Burg!

Egal on jung oder alt, ob alleine oder mit der ganzen Kinderschar, zur Führung oder zu einer Veranstaltung auf der Burg: ein Besuch der Cadolzburg lohnt sich auf jeden Fall – wir werdensogar schon bald zurückkommen, wenn es heißt:

Die Cadolzburg leuchtet

Sa/So 9./10.9. 2017 Die Cadolzburg leuchtet

„Lichtinstallation mit Lichtkünstler Ingo Bracke Ingo Bracke ist ein spartenübergreifend arbeitender Künstler. Als Installationskünstler kann er auf eine internationale Karriere zurückblicken: Er schuf großformatige Lichtkunstwerke u.a. in Sydney, Singapur, Eindhoven und Amsterdam. In Cadolzburg wird er die Burg an mehreren Stellen in Licht und bewegtes Bild tauchen. So entstehen magische Nächte, die die Cadolzburg ganz wörtlich erstrahlen lassen.
Der genaue Ablauf wird rechtzeitig in der Tagespresse und auf der Homepage bekannt gegeben.“

Ich wünsche euch einen tollen Ausflug auf die Cadolzburg! Eure Petra ♥

Und hier geht es zur Website: www.burg-cadolzburg.de

 

 

Comments 5

  1. Liebe Petra,

    ein richtig schöner Bericht zum #HohenzollernWalk – vielen herzlichen Dank dafür! Vor allem aber ist es für uns klasse, dass dir dieses #emptymuseum so gut gefiel!

    Wirst du an einem Koch-Workshop teilnehmen? Frau Piereth hat einiges ausgetestet, wovon du dich ja schon überzeugen konntest. Finde ich absolut klasse, wenn wir sogar Kindheitserinnerungen wecken konnten. Das zeigt, wie prägend Essen in der Familie sein kann. Hoffentlich geht das heute bei Job, Doppelbelastung und Fast Food nicht unter. Dein Blog stellt sich dem entgegen. Lese immer wieder mal mit, was du Leckeres fabrizierst und die Fotos davon machen einfach nur Appetit.

    Dir alles Liebe und hoffentlich mal bis bald,

    Herzlich,
    Tanja

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