Blogger für Flüchtlinge

Diesen Beitrag habe ich auf Facebook gepostet und möchte es jetzt auch hier tun!

Das erste Mal in meinem Leben bin ich an die Sprachgrenze gelangt. Nicht etwa dass man mich nicht versteht, sondern dass man nicht verstehen will.

In den letzten Wochen habe ich so viele ermüdende Gespräche geführt, auf FB „diskutiert“, mit so wenig Ergebnis wie noch nie in meinem Leben. Zum Teil sogar mit Freunden und Verwandten, was besonders weh tut.

Ich bin entsetzt über all den Hass, all die Ablehnung, die sich in Europa ausbreitet.

Wir sind alle Menschen. Mit einer sehr kurzen Zeit auf dieser Welt. Und jeder von uns versucht sie so gut es ihm möglich ist zu gestalten. Wer sind wir, andere davon abhalten zu wollen? Menschen, die zum Teil monatelang auf der Flucht sind. Die ihr Leben riskieren, das Leben ihrer Kinder auf’s Spiel setzen für die Hoffnung auf ein besseres Leben.

Ich war selbst mal fremd hier, als ich mit 12 nach Deutschland kam. Ich war kein Flüchtling, ich musste in keine Notunterkunft, hatte alle Möglichkeiten.

Ich fühlte mich trotzdem fremd, sprach die Sprache nicht und meine ganze Familie war plötzlich woanders. Das war, wenn man ein Familienmensch ist wie ich, richtig schlimm, gerade zur damaligen Zeit, als ich noch ein Visum brauchte, sie zu besuchen, obwohl sie eigentlich so nah waren.


Wie muss es den Kindern gehen, die nichts mehr haben, die Dinge gesehen haben, die wir als Erwachsene in den Nachrichten kaum ertragen können.

Ich bin schockiert, wie mein Heimatland mit diesem Problem umgeht, haben doch Tausende im Krieg, nach dem Krieg und in all den Jahren bis 1989 das Land verlassen, um ein freieres und besseres Leben zu führen.

Aber ich sehe auch, dass es anders geht, dass Menschen ihre Meinung sagen, denn das ist in meinen Augen unheimlich wichtig. Die nicht so tun, als ginge es sie nichts an. Die helfen, wo sie können. Die keine „besorgten“ Sprüche parat haben, kein ABER. Sondern tun, was getan werden MUSS.

Und zur Not hat man dann eben ein paar „Freunde“ weniger.

Das musste einfach raus, ich kann hier nicht weiter nur fröhlich Kuchen posten und hübsche Bilder, ihr alle seid ein Teil meines Alltags, der Blog, die Facebook-Seite, die Gruppe, alles gehört zu meinem Leben. Und viele von Euch sind schon Freunde geworden. Und ich hoffe so sehr, ihr teilt meine Forderung nach Menschlichkeit.

Die Aktion Blogger für Flüchtlinge kann man unterstützen, schaut mal auf die Homepage und helft mit!

Oder erkundigt Euch vor Ort, überall wird Hilfe gebraucht.

http://www.blogger-fuer-fluechtlinge.de/

Vielen Dank!

Eure Petra ♥

 

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